FACING 2020

 
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2020 mit einem Lachen entgegentreten

Das Jahr 2020 wird als ein Jahr in die Geschichte eingehen, das unser aller Leben verändert hat. Jeder muss diesem Jahr begegnen – niemand kann ausweichen. Bis zum Ende des Jahres werden eine Million Menschen weltweit an den Folgen des Virus gestorben sein. Um unsere Mitmenschen zu schützen, mussten wir uns alle abrupt anpassen.

Auch Business-Portrait-Fotografin Helen Nicolai wurde durch den Lockdown und die vielen Beschränkungen hart durch das Virus getroffen. Sie musste wie viele Fotografen ihr Studio für viele Wochen schließen. Die Nachfrage brach zeitgleich ein, doch sie beschloss, nicht zu resignieren oder zu warten. Sie stellte sich dieser Situation – diesem Jahr 2020 – mit ihren kreativen Mitteln und schuf mit den ersten Tagen der Lockerung ein dokumentarisches Zeitzeugnis, das die sichtbarste Änderung unseres sozialen Miteinanders in den Mittelpunkt rückt: Den Mundschutz.



Sie portraitierte 72 Menschen aus vier Perspektiven bedeckt durch die aufgezwungene Gesichtsmaske, die sowohl Fluch als auch Segen darstellt. Fluch, weil sie zwei existentielle menschliche Bedürfnisse erschwert: das Atmen und die Kommunikation. Segen, weil wir uns gegenseitig als Gesellschaft füreinander einsetzen, weil das soziale Leben durch sie weitergehen kann und weil wir durch das Tragen der Maske zeigen, dass wir füreinander da sind.

Doch es bleibt in ihrem Fotoprojekt nicht bei der Darstellung der Menschen mit Maske. Helen Nicolai möchte dieser Zeit eine positive Richtung geben und das tut sie mit dem abschließenden Portrait ohne Maske. Es zeigt lachende, fröhliche Menschen, die ihre Maske abgelegt haben. Menschen, die alle auf ihre Art und Weise mit der Situation umgehen müssen. Der Friseurmeister Michael Thiede hat sie kurz vor dem Shooting frisiert und gestylt. Sie fühlen sich wohl und befreit. Ihr Lachen symbolisiert die Hoffnung und Zuversicht, die Helen Nicolai ausdrücken möchte: Lasst uns diesem Jahr trotz aller Herausforderungen mit einem Lachen entgegentreten und voller Zuversicht auf die Zeit danach blicken.

mehr über Helen Nicolai finden Sie hier

Portraits kaufen und Gutes tun

Sie können die Portraits auf Wunsch käuflich erwerben. Der Ertrag unterstützt Helen Nicolai und deckt die Ausstellungskosten. Außerdem fließt ein Teil des Kaufpreises an die Obdachlosenhilfe der Berliner Stadtmission.

Anfragen bitte direkt an anfrage@helennicolai-businessportraits.de

Meine persönliche Geschichte hinter dem Projekt FACING 2020

Foto: Christian Geisler

Foto: Christian Geisler

“Bereits seit Januar habe ich die Verbreitung des Coronavirus intensiv beobachtet, da mein Patensohn zu dem Zeitpunkt beruflich in China war. Mein Mann und ich waren durch die Bilder aus Wuhan früh sensibilisiert. Wir warnten meine Schwiegermutter vor ihrem Urlaub nach Südtirol vor der Situation. Sie fuhr dennoch und steckte sich als eine der ersten in Deutschland mit dem Virus an. Anfang März entschieden wir uns als Familie, vorerst zu Hause zu bleiben. Meine Schwiegermutter war wochenlang in Quarantäne und musste fast zwei Monate mit dem Virus kämpfen, bis sie glücklicherweise wieder symptomfrei war.

Ein Nachbar von uns, den wir seit letztem Jahr regelmäßig im Pflegeheim besuchen, erkrankte im Pflegeheim an Covid-19 mit einem milden Verlauf. Aber auch ihm durften wir viele Wochen nur vor dem Pflegeheim durch das Fenster zuwinken. Er hatte viel Glück, denn er erkrankte trotz seiner 93 Jahre nur leicht und ist wieder gesund.

Beruflich brachen für mich als selbständige Fotografin selbstverständlich alle Aufträge weg. Events wurden abgesagt und BusinessPortraits erst einmal auf Eis gelegt. Die Kosten für die Studiomiete und andere laufende Kosten liefen natürlich weiter, was die persönliche Situation zusätzlich belastete.

So waren mein Mann, unsere beiden Töchter (18 und 15) unser Hund und ich viele Wochen gemeinsam zu Hause. Das funktionierte nach anfänglichen Schwierigkeiten erstaunlich gut. Wir haben versucht unsere Alltagsroutine beizubehalten. Morgens gemeinsames Frühstück eine Stunde später als gewöhnlich, da die Schule geschlossen war und wir den Arbeitsweg sparen konnten. In dieser Zeit verließ keiner von uns das Haus, außer um den Hund auszuführen oder um einkaufen zu gehen.

Unsere ältere Tochter konnte von zu Hause aus weiter studieren. Auch das Wintersemester 2020/2021 wird wohl virtuell zu Hause stattfinden.

Mein Mann hat die Mitarbeiter unserer Kommunikationsagentur auch schon am 13. März 2020 ins Home Office geschickt. Das ist nach wie vor so und funktioniert sehr gut.

Ich habe während der Zeit des harten Lockdowns die Natur fotografiert und diese Fotos als eine Art Lockdown-Tagebuch via Social Media geteilt, um den Menschen, die die Natur nicht direkt in der Nähe haben, eine Freude zu bereiten.

Als die Lockerung des Lockdowns in Sicht kam, hatte ich die Idee zu dem Projekt FACING 2020. Die Idee war einfach: Menschen, die viele Wochen nicht auf die Straße durften und nun wieder zum Friseur wollten, sollten mit Maske und nach dem Friseurbesuch frisch hergerichtet ohne Maske mit einem glücklichen Gesicht fotografiert werden. Dazu sprach ich Friseurmeister Michael Thiede an, mit dem ich seit langem beruflich kooperiere. Er hat seinen Salon „Lieblingsfriseure“ ebenfalls in der Meinekestraße, so wie ich mein Studio. Gemeinsam mit ihm habe ich dann in den Monaten Mai, Juni und Juli 2020, 72 Personen für dieses Kunstprojekt gewinnen können und in meinem Studio portraitiert.

Ich bin allen, die mitgemacht haben sehr dankbar. Das Projekt FACING 2020 soll Hoffnung geben, dass die Pandemie irgendwann wieder überwunden ist und wir wieder frei und glücklich sein werden.

Herzlichen Dank auch an den VBKI für die Möglichkeit, mein Projekt trotz der wenigen Personen, die zu Besuch kommen werden, im Foyer der Vereinsräumlichkeiten auszustellen.”